Seite wählen

250 Fenster-Komplettsysteme WINDOWMENT® im Wohnquartier „Alte Weberei“ in Steinen

Ein Element – viele Vorteile

Wohnquartier „Alte Weberei“ setzt bei drei Gebäuden auf WINDOWMENT®

Im baden-württembergischen Ort Steinen entsteht gerade ein neues Wohnquartier auf einer ehemaligen Gewerbebrache. Auf einem Teilgrundstück erstellt die gemeindeeigene Wohnbaugesellschaft drei Mehrfamilienhäuser. Dabei kommen neben Betonfertigteilen auch die Fenster-Komplettsysteme WINDOWMENT® von Beck+Heun zum Einsatz. Das vereinfacht das Schnittstellenmanagement und reduziert die Bauzeit: In nur eineinhalb Wochen errichten die Rohbauer ein komplettes Wohngeschoss inklusive Decken.

Der beschauliche Ort Steinen blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Dazu gehört auch die Industrialisierung durch die im Schwarzwald weit verbreitete Textilindustrie im 19. Jahrhundert. Auf dem rund 4 ha großen Grundstück, auf dem aktuell das neue Wohnquartier wächst, standen ehemals die Fabrikgebäude der Mechanischen Spinnerei und Weberei Steinen. Übrig geblieben sind nur ein Verwaltungsgebäude, in Steinen „das gelbe Haus“ genannt, sowie ein Trafohäuschen. Nach dem Konkurs des letzten Besitzers in den 1990er Jahren nutze der Versandhändler Quelle einen Teil der Gebäude. Aber auch der musste seine Geschäfte bekanntermaßen einstellen und so blieben Gelände und Gebäude weitgehend ungenutzt.

Ausgelobter Ideenwettbewerb

2014 entschied sich die Gemeinde Steinen für die Auslobung eines Ideenwettbewerbes für die zukünftige Bebauung des Areals. Eine Arbeitsgemeinschaft aus Düsseldorf und Köln bestehend aus den Architekturbüros “rheinflügel severin”, “office03” und “hermanns landschaftsarchitektur” setzte die Anforderungen an die Entwicklung des Grundstückes nach einhelliger Meinung der Jury besonders gut um. Im Zentrum des Entwurfs steht die unterschiedliche Wohnbebauung vom Reihenhaus über Doppelhäuser bis zum Geschosswohnbau, gruppiert um mehrere Höfe. Eine Gewerbespange soll das Areal in Richtung Bahnhofstraße abschirmen. Auch für die vorhandenen historischen Gebäude fand das mit dem ersten Preis ausgezeichnete Modell eine passende Lösung: So soll das ehemalige Verwaltungsgebäude Raum für Menschen mit einer Demenzerkrankung und Mietwohnungen bieten, im Turbinenhäuschen ist eine Arztpraxis vorgesehen.

Historische Bauwerke integriert

Bis die Bebauung des Areals tatsächlich startete, vergingen nochmals fast sechs Jahre. Neben dem Verkauf bzw. Erwerb der einzelnen Teilgrundstücke sowie der Ausführungsplanung und Ausschreibung galt es auch, den Baugrund entsprechend aufzubereiten. Die Gemeinde Steinen sicherte sich das Baufeld, auf dem sich auch die beiden historischen Bauwerke befinden. Gebaut wird hier im Auftrag der Kommunalen Wohnbaugesellschaft mbH Steinen. Die komplette Ausführungsplanung, Ausschreibung und Bauleitung für das gemeindliche Bauvorhaben im Quartier „Alte Weberei“ übernahm das Architekturbüro Männer aus dem benachbarten Maulburg. Dabei zeichnen sich Manfred Männer und sein Sohn Dipl.-Ing. Stephan Männer nicht nur für den Neubau der drei Mehrfamilienhäuser verantwortlich, sondern auch für die Sanierung und Modernisierung der beiden Bestandsbauten. Während sich die Konzeptidee des Mehrgenerationenwohnens bis zur Realisierungsphase durchsetzen konnte, wird das Trafohäuschen in ein Praxisgebäude für einen Kinderarzt umgebaut.

Erdbebenregion und Wasserschutzgebiet

Der Baugrund stellte die erfahrenen Planer gleich in mehrfacher Hinsicht vor besondere Herausforderungen. Denn das Grundstück liegt in einer mäßig aktiven Erdbebenregion. Zugleich ist es Wasserschutzgebiet, was Auswirkungen auf den durch die industrielle Nutzung eventuell kontaminierten Boden hat. Für beide besonderen Anforderungen fanden die Planer wirtschaftlich realisierbare Lösungen.
Ein in WU-Beton und auf einer selbsttragenden Bodenplatte mit vereinzelten Streifenfundamenten gegründetes Kellergeschoss verbindet alle drei Gebäude miteinander. Neben einer Tiefgarage für 53 PKWs bietet das UG ausreichend Platz für Wasch- und Kellerräume sowie Stellflächen für Fahrräder und Kinderwagen. Die gesamten Rohbauarbeiten wurden von dem Bauunternehmen Binder & Blum GmbH aus Schopfheim ausgeführt.

Serielle Elemente

Ab Oberkante Kellerdecke erstellten die Rohbauer die vier Folgegeschosse, drei Voll- und ein Staffelgeschoss, aus Betonfertigteilen. Die nach Ausführungsplänen gefertigten Doppelwandelemente wurden inklusive der Verrohrung und Leerdosen für die Elektrik angeliefert. „Zunächst hatten wir klassisches Mauerwerk für die tragende Konstruktion der Gebäude vorgesehen“, erläutert Dipl.-Ing. Stephan Männer. „Doch aufgrund der besonderen Lage in einer Erdbebenzone forderte der Statiker immer mehr aussteifende und erdbebensichere Bereiche innerhalb der Wände. Also haben wir uns kurzerhand dazu entschieden, alle tragenden Wände mit den vorkonfektionierten Betonfertigteilen zu erstellen.“
Passend zum Baustellenablauf werden die Wandelemente Just-in-Time geliefert, per Kran sofort an die richtige Stelle im Gebäude versetzt und mit Ortbeton verfüllt. Diese serielle Bauweise kommt vor allem der Bauzeit zugute. Denn ein aufwändiges Ein- und Ausschalen entfällt komplett. Normalerweise werden die Doppelwandelemente auch mit definierten Öffnungen für Fenster und Türen gefertigt. Aber auch hier arbeitet Stephan Männer mit einer innovativen, zeit- und damit auch kostensparenden Lösung: dem Fenster-Komplettsystem WINDOWMENT® von Beck+Heun.

Ein Element mit vielen Vorteilen

WINDOWMENT® ist die konsequente Weiterentwicklung von Fenster-Komplettsystemen. Alle Komponenten sind in einem gedämmten Tragrahmen-Stahlprofil mit vorgefertigten Fensteranschlüssen integriert. Einzig Fenster und Rahmen setzt der Fensterhersteller oder Fensterbauer ein. Anschließend erfolgt die Bereitstellung auf der Baustelle oder an den Verarbeiter. Geliefert wird ein hochdämmendes und fugendichtes sowie baustellengerecht verpacktes Komplettelement. So kann es wahlweise zwischengelagert oder direkt in die Außenwand eingebaut werden.
Hier haben sich zwei Möglichkeiten in der Praxis bewährt: Im Zuge des Aufmauerns oder Aufstellens der Außenwände wird WINDOWMENT® in die entstehende Wand integriert und mit eingemauert. Oder WINDOWMENT® wird von oben in die freie Fensternische eingelassen, bevor der Sturz bzw. die Geschoßdecke eingebaut werden. Für eine sichere Verbindung zum Mauerwerk bzw. den Systemwänden sorgen einsteckbare Maueranker oder Schienen. Einsetzbar ist das Komplettsystem in Außenwänden mit Wandstärken von 300 bis 490 mm.
Unterstützt wird die Montage des Fenster-Komplettsystems durch definierte und geprüfte Kran-Hebepunkte. So können die Elemente schnell und einfach mit i.d.R. vorhandenen Kränen an die vorgesehenen Stellen im Rohbau gehoben werden. Durch die schnelle, einfache und kräfteschonende Montage von WINDOWMENT® reduziert sich nicht nur der notwendige Aufwand, sondern werden auch Schnittstellenprobleme vermieden.

Passende Baustelle

Kennengelernt hat Dipl.-Ing. Stephan Männer das neue Fenster-Komplettsystem über eine andere Baustelle. Dort kam ein anderes Produkt von Beck+Heun zum Einsatz. Im Rahmen einer Objektbesprechung stellte ihm der Regionalverkaufsleiter Jörg Ketterer das neue Komplettsystem vor. „Da wir zu dem Zeitpunkt schon an der Ausführungsplanung für das Projekt in Steinen waren, habe ich gleich gemerkt, dass das neue System ganz gut passen könnte“, erinnert sich Stephan Männer. Denn in den drei Mehrfamilienhäusern in Steinen galt es, rund 250 Fenster einzubauen. „Sie haben ein neues Produkt“, erklärte er dem Verkaufsleiter, „und ich habe die passende Baustelle.“

Fensterbauer erkennt Potential

Nutzen und Vorteile des Einsatzes von WINDOWMENT® beim Neubau in Steinen zeigten sich schon ziemlich schnell. Zunächst erkannte der beauftrage Fensterbauer sofort das Potential des Fenster-Komplettsystems. In die auf Maß gefertigten WINDOWMENT® Komponenten baute er in seiner Werkstatt die bodentiefen Fenster und Hebe-Schiebe-Anlagen ein und sicherte die Komplettsysteme zusätzlich mit baustellengeeigneten Schutzfolien. Anschließend wurden die fertigen Elemente direkt zur Baustelle transportiert, entladen und nach Bedarf eingebaut. Damit war für ihn der Auftrag erledigt.

Bauzeitoptimierung durch Fertigelemente

Denn den Einbau der Fenster-Komplettsysteme übernahmen nach Absprache mit dem Fensterbauer die Fachhandwerker des Bauunternehmens. Sobald die Außenwände aus Betonfertigteilen gesetzt und ausbetoniert waren, konnten auch die einzelnen Fensterelemente in die Nischen gesetzt werden. Zuvor verschraubten die Rohbauer zwei Schienen an den Seiten des WINDOWMENT® Einbauteils. Abgesetzt wurden die Fensterelemente auf per Laser eingemessenen Nivellierplättchen und einer Zementmörtelschicht. Nach dem lotrechten Ausrichten verschraubten die Rohbauer die WINDOWMENT® Elemente über die seitlichen Schienen direkt in den Betonfertigteilwänden.
Vom Prinzip her wurden die WINDOWMENT® Fenster-Komplettsysteme genauso wie die Betonfertigteilwände versetzt und montiert. So konnten die Rohbauprofis in nur eineinhalb Wochen jeweils ein komplettes, rund 450 m2 großes Geschoss inklusive der Filigrandecken aus Beton erstellen. „Neben dem Zeitvorteil gab es in Sachen Schnittstellenmanagement keine Koordinationsprobleme“, erklärt Stephan Männer. Doch der wichtigste Vorteil ist für den erfahren Architekten der komplett geschlossene Rohbau. „Natürlich dringt durch den weiteren Aufbau der Folgegeschosse immer wieder ein wenig Feuchtigkeit in die im Bau befindlichen Gebäude. Aber es ist bei weitem nicht so viel, wie bei der traditionellen Bauweise.“ In der Folge trocknet der Rohbau deutlich schneller und die Ausbaugewerke können zeitiger mit der Arbeit starten.

Einfach schneller fertig

Der Einsatz der neuen WINDOWMENT® Fenster-Komplettsysteme beim Neubau der drei Mehrfamilienhäuser im Neubaugebiet „Alte Weberei“ in Steinen hat sich für Stephan Männer in jedem Fall gerechnet. Nicht nur die Bauzeitoptimierung, sondern auch das deutlich vereinfachten Schnittstellenmanagement sprechen für die Verwendung der Fenster-Komplettsysteme von Beck+Heun. Nicht zuletzt der geschlossene und damit feuchtigkeitsgeschützte Rohbau trägt dazu bei, dass die Ausbaugewerke frühzeitiger anfangen können. „Bei dem aktuellen Projekt kommt noch hinzu, dass der Gipser raumseitig auf die streichfähigen Betonwände eine nur 5 mm starke Putzschicht auftragen muss. Über die bereits im WINDOWMENT® integrierten Putzschienen ist der Anschluss an die Fensterelemente auch gewährleistet. Die geringe Innenputzdicke sorgt zusätzlich für weniger Feuchteeintrag“, resümiert Dipl.-Ing. Stephan Männer. Alles in allem trägt das neue WINDOWMENT® Fenster-Komplettsystem maßgeblich zu einer zügigeren Rohbaufertigstellung, geringeren Schnittstellenproblemen und einem deutlich trockeneren Baukörper bei.

Lassen Sie sich WINDOWMENT® vorstellen

Gerne beantworten wir im Rahmen einer Produktvorführung Ihre Fragen. Sie haben ein konkretes Projekt im Sinn? Wenn Sie uns die Baupläne senden, gehen wir gezielt darauf ein.

Jetzt Anfrage senden

Bautafel

Bauherr: Kommunale Wohnbaugesellschaft mbH Steinen, Lörrach

Entwurfsplanung:
rheinflügel severin | Düsseldorf | rheinfluegelseverin.de
office03 | Köln | office03.de
hermanns landschaftsarchitektur | Schwalmtal | landschaftsplaner.com

Ausführungsplanung, Ausschreibung und Bauleitung:
Architekturbüro Männer | Maulburg | architekturbuero-maenner.de

Erd- und Rohbau:
Bauunternehmen Binder & Blum GmbH | Schopfheim | binder-blum.de

Fensterbau:
Glaserei Engler GmbH | Zell im Wiesental | glaserei-engler.de

Material / Hersteller: WINDOWMENT® | Beck+Heun GmbH | Mengerskirchen